Impfungen in der Schwangerschaft
Notwendige Impfungen in der Schwangerschaft
- Influenza (Grippe) – explizit empfohlen!
Die Grippe-Impfung wird allen Schwangeren ab der 14.SSW und bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens bereits ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel (1. Trimenon) dringend empfohlen. Alle Kontaktpersonen von Neugeborenen sollten geschützt sein. Impfung muss grundsätzlich jedes Jahr vor Beginn der Grippesaison aufgefrischt werden.
- Pertussis (Keuchhusten) – explizit empfohlen!
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Schwangeren einmalig eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) im letzten Schwangerschaftsdrittel ab der 28. Schwangerschaftswoche. Besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, sollte die Impfung vorgezogen werden und schon im zweiten Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Dabei soll die Schutzimpfung unabhängig davon erfolgen, wann zuletzt eine Impfung gegen Keuchhusten durchgeführt wurde. Der Impfschutz soll zudem in jeder Schwangerschaft erneut wahrgenommen werden. Die Schutzimpfung gegen Pertussis wird mit einem Kombinationsimpfstoff durchgeführt, der auch gegen Diphtherie und Tetanus schützt (Tdap-Kombinations-impfstoff). Die Tdap-Impfung gilt in der Schwangerschaft als sicher.
Liebe schwangere Patientin,
Neugeborene sind besonders anfällig für Infektionskrankheiten, da ihr Immunsystem noch unreif ist.1 Viele pädiatrische Impfstoffe können erst im Alter von mindestens 6 Wochen verabreicht werden.2 Daher sind Neugeborene in hohem Maße auf die passive Immunität angewiesen, die durch maternale Antikörper vermittelt wird. Diese werden während der Schwangerschaft ab dem zweiten Trimenon über die Plazenta und nach der Geburt über die Muttermilch übertragen.1,3
Eine Impfung der werdenden Mutter kann bei Säuglingen während der ersten Lebensmonate bestimmten Krankheiten vorbeugen, z.B. Pertussis oder durch RSV verursachte Erkrankungen der unteren Atemwege.1 Dennoch sind viele Schwangere trotz klarer STIKO-Empfehlungen2 und Wirksamkeitsdaten nicht oder nur unzureichend geimpft.1,4,5
Weitere Infos unter ff. Link:
Impfungen in der Schwangerschaft » Impfschutz & Impfungen » Frauengesundheit » Frauenärzte im Netz - Ihr Portal für Frauengesundheit und Frauenheilkunde » (frauenaerzte-im-netz.de)
RSV = respiratorisches Synzytial-Virus.
Fachinformation ABRYSVO®, aktueller Stand (Okt. 2024)
Referenzen
1. Engmann C et al. Closer and closer? maternal immunization: current promise, future horizons. J Perinatol. 2020;40(6):844–857.
2. Robert Koch-Institut. Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2023. Epid Bull. 2023;4:3–68.
3. Zheng Y et al. Maternal vaccination as an additional approach to improve the protection of the nursling: anti-infective properties of breast milk. Clinics (Sao Paulo). 2022;77:100093.
4. Robert Koch-Institut. Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut. Epid Bull 2021;50 :23-35.
5. Robert Koch-Institut. Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut. Epid Bull 2022;49:3-23.
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